Sparkassen sondieren Fusion am Bayerischen Untermain

20. Dezember 2022: Landrat Jens Marco Scherf, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Miltenberg-Obernburg, hat die Kreistagssitzung am Montag, 19. Dezember, genutzt, um das Gremium aus erster Hand über die Entscheidung der Verwaltungsräte der Sparkassen Miltenberg-Obernburg und Aschaffenburg-Alzenau zu informieren, eine Fusion alternativ zur weiteren Eigenständigkeit zu sondieren.
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Laut Scherf hätten sich seit ersten Gesprächen vor zehn Jahren die Rahmenbedingungen noch einmal deutlich verändert: Immer strengere Regulatorik, Digitalisierung und ein deutlicher Wandel des Kundenverhaltens seien die Schlagworte, dazu kämen wirtschaftlich schwierige Entwicklungen durch die Coronakrise, steigende Energiepreise und der demographisch bedingte Fachkräftemangel. Diese Veränderungen hätten einen unübersehbaren Konsolidierungsprozess bei Regionalbanken ausgelöst. „Die beiden Verwaltungsräte begreifen es als ihre Verantwortung, angesichts dieser Veränderungen strategische Optionen und Strukturfragen zu prüfen“, so der Landrat, daher hätten sie die Vorstände mit ergebnisoffenen Sondierungsgesprächen für eine mögliche Vereinigung beider Sparkassen beauftragt.

In einem ersten Schritt haben die Vorstände Scherf zufolge eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die als Entscheidungshilfe dienen wird – entweder für die Eigenständigkeit oder den Zusammenschluss der beiden Sparkassen am Bayerischen Untermain. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass beide Optionen möglich sind“, sagte Jens Marco Scherf, was der erfolgreichen Arbeit von Belegschaft und Vorstand der Sparkasse zu verdanken sei.

Den Vorständen und den Verwaltungsratsmitgliedern sei es ein Anliegen, den Prozess sehr früh zu kommunizieren und Belegschaft, Öffentlichkeit und Trägerversammlung (Kreistag) zu informieren. „So schaffen wir bewusst Transparenz“, stellte der Landrat fest und bot den Fraktionen und der Presse an, mit dem Vorstand der Sparkasse Miltenberg-Obernburg Hintergrundgespräche zu führen. Für Ende April erwartet Scherf erste Bewertungen, wenn Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorliegen und den Verwaltungsräten präsentiert werden. Die Bewertung beider Optionen werde Grundlage der Entscheidungsfindung für Verwaltungsrat und Kreistag sein, so Scherf, erst danach sei eine Entscheidung möglich.