Verwaltungsabkommen macht Weg frei für Planfeststellung

28. Juni 2021: Was lange währt, wird endlich gut:
309_Verwaltungsabkommen macht Weg frei für Planfeststellung

Der Staatsvertrag zwischen Bayern und Baden-Württemberg zum Bau der neuen Mainbrücke zwischen Freudenberg und Collenberg wurde von den Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern) und Winfried Kretschmann (Baden-Württemberg) bereits unterschrieben, am Freitag setzten die Bürgermeister von Collenberg, Andreas Freiburg, und Freudenberg, Roger Henning, ihre Unterschriften unter das Verwaltungsabkommen, das den Weg für den Beginn des Planfeststellungsverfahrens freimacht.

Die Regierung von Unterfranken hatte das Abkommen bereits unterzeichnet, das in erster Linie die Aufgabenverteilung zwischen der bayerischen Straßenbauverwaltung und dem Regierungspräsidium Stuttgart regelt. Unter anderem ist darin auch festgelegt, dass die Baulast der jetzigen Brücke an die Gemeinden Collenberg und Freudenberg übergeht, sobald die neue Brücke steht. In einer kleinen Feierstunde auf der Mainbrücke betonten alle Beteiligten, wie wichtig dieser Brückenschlag ist und dass damit eine jahrzehntelange Geschichte endlich ein gutes Ende findet. „Der heutige Tag ist ein entscheidender Moment für die gesamte Region“, stellte Freudenbergs Bürgermeister Roger Henning fest und hoffte, dass bis zum Bau der Brücke „nicht allzu viel Wasser den Main hinunterfließen“ möge. „Brücken verbinden“, stellte der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Dr. Wolfgang Reinhart fest und freute sich über die Realisierung des Brückenbaus über Ländergrenzen hinweg. Die Finanzierung werde zu etwa zwei Dritteln von Bayern übernommen, der Rest von Baden-Württemberg, informierte er. Sein bayerischer Landtagskollege Berthold Rüth sprach von mittlerweile drei Ordnern über Collenberg in seinen Unterlagen – zum größten Teil der lange schwelenden Brückendiskussion geschuldet. Er erinnerte sich an zahlreiche Ortstermine in den letzten Jahrzehnten, aber nun komme man mit dem Brückenbau endlich voran.

„Ein Tag der Freude“ sei der heutige Tag, stellte Miltenbergs Landrat Jens Marco Scherf fest. Dass die Brücke nun gebaut werde, sei ein gutes Zeichen für die Glaubwürdigkeit der Politik. Oft habe man den Bürgerinnen und Bürgern in der Vergangenheit versichern müssen, dass es trotz vermeintlichen Stillstands vorangehe, blickte er zurück und sprach von „großem Misstrauen“, das nun beseitigt sei. Dass die Verträge nun unterzeichnet seien, über Länder- und Parteigrenzen hinweg, sei ein Zeichen der guten Zusammenarbeit. „Das erwarten die Menschen auch von uns, dass wir über Ländergrenzen und besonders auch Parteigrenzen hinweg gut zusammenarbeiten für das Wohl der Bevölkerung“, so der Landrat. Der erst seit kurzem amtierende Main-Tauber-Landrat Christoph Schauder sprach von einem „Jahrhundertprojekt“, das ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit sei. Er wisse genau, was in Freudenberg verkehrstechnisch jeden Tag los sei, versicherte er. Deshalb sei es wichtig gewesen, dass der baden-württembergische Landtag noch vor der Sommerpause dem Projekt zugestimmt habe. Der Bau sei aber nur ein Anfang; später müsse man noch sehen, wie man den Radverkehr über die „alte“ Brücke leite. Die Familie Freiburg wisse schon seit vielen Jahrzehnte um das Thema Mainbrücke, sagte Collenbergs Bürgermeister Andreas Freiburg. Sowohl sein Vater wie auch er waren gemeinsam über rund 60 Jahre im Gemeinderat von Collenberg und hätten die Diskussionen noch in guter Erinnerung. Die neue Brücke verbinde die beiden Kommunen, freute er sich und sprach von mehreren Begehungen mit dem Staatlichen Bauamt, um die Trasse zu erkunden. „Endlich bewegt sich etwas“, freute er sich über die Dynamik, die in den letzten Monaten in den Brückenbau gekommen sei. Nachdem die beiden Bürgermeister das Abkommen unterzeichnet haben, fehlt nur noch die Unterschrift aus dem Regierungspräsidium Stuttgart, dann rückt der Bau der neuen Mainbrücke in greifbare Nähe. Ende des Jahres soll die Planfeststellung beginnen und je nach Dauer dieses Verfahrens kann der Brückenbau starten. Nach der Unterzeichnung des Verwaltungsabkommens knallten die Sektkorken und alle hoffen, dass die Planfeststellung möglich rasch und problemlos über die Bühne geht, damit die Baumaschinen anrücken können.