Sparkasse meistert schwieriges Jahr 2021 gut

19. Juli 2022: Trotz eines schwierigen Marktumfelds, gekennzeichnet von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Nullzinspolitik der EZB und der Einführung von Verwahrentgelten, hat die Sparkasse Miltenberg-Obernburg das Jahr 2021 gut gemeistert. Zwar ist laut dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Feußner der Bilanzgewinn um 4,7 Prozent gefallen, andere Bilanzkennzahlen dagegen haben sich erfreulich entwickelt.
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Wie Feußner und sein designierter Nachfolger an der Spitze der Bank, Philipp Ehni, am Montag vor dem Kreistag sagten, sei 2021 kein einfaches Jahr, sondern eines der Herausforderungen gewesen. Die Zinswende, wie sie gerade im Gang sei, sei Feußner zufolge "deutlich zu spät gekommen", nun würden die Zinsen "viel zu schnell steigen". Das habe vor allem auf Häuslebauer starke Auswirkungen. In der Konsequenz habe die Sparkasse die Verwahrentgelte ausgesetzt, sagte er Vorstandsvorsitzende.

Im Bilanzjahr 2021 hätten viele Branchen gelitten, was sich auch in den Bilanzen seines Kreditinstituts niedergeschlagen habe. Dank gesunder Substanz und guter Rücklagen sei die Sparkasse allerdings auch für die kommenden Jahre gerüstet, zeigte er sich optimistisch. Dass man das schwere Jahr so gut überstanden habe, führte Feußner auf die "sehr gute Infrastruktur vor Ort und die sehr guten Berater" zurück. Gerade in schweren Zeiten merke man, dass dies "gute Zeiten für gute Beratung" seien. Zwar sei der Gewinn von 1,85 auf 1,77 Millionen Euro gesunken, die Bilanzsumme dagegen um 1,9 Prozent von 2,174 auf 2,214 Milliarden Euro gestiegen, das Eigenkapital habe man weiterhin gestärkt (von 133 auf 134,7 Millionen Euro, + 2,3 Prozent). Gleich um 5,9 Prozent sei das der Sparkasse anvertraute Kundenvermögen von 2,645 auf 2,801 Milliarden Euro gestiegen, die Ausleihungen an Kunden von 1,103 auf 1,167 Milliarden Euro.

Besonders das Wertpapiergeschäft habe mit einer Steigerung von 22,3 Prozent deutlich zugelegt, ergänzte Philipp Ehni, getoppt vom Anstieg des verwalteten Investmentfondsvolumens um 34,4 Prozent. "Das Geschäft mit Wertpapiersparplänen brummt", erklärte Ehni, denn regelmäßiges Sparen sei das Mittel der Wahl. Im Jahr 2021 habe man das Kreditwachstum um 6 Prozent gesteigert und bei Immobilienfinanzierungen Neukredite von über 140 Millionen Euro ausgereicht, davon 40 Millionen Euro Förderkredite. In den letzten fünf Jahren habe man eine halbe Milliarde Euro Baugeld verliehen und 545 Immobilien vermittelt, bilanzierte Ehni. Ungebrochen sei der Trend hin zu den digitalen Bankgeschäften, vermeldete er. So sei die Zahl der Onlinekonten um 5,2 Prozent gestiegen, 22.000 Kunden nutzten die Sparkassen-App. Auch wer die digitalen Angebote nicht nutze, könne sich auf die Sparkasse verlassen, so Ehni, "wir sind auf allen Kanälen für die Kunden da."

Die Sparkasse habe zudem die Nachhaltigkeit im Fokus, so Thomas Feußner mit Hinweisen auf die Umstellung des Strombezugs der Hauptstelle auf Ökostrom, die CO2-Optimierung der Fahrzeugflotte, eine geplante Photovoltaikanlage auf dem Dach der Hauptstelle und die Ansiedlung eines Bienenvolks auf der Dachterrasse der Hauptstelle. "Wir werden ein verlässlicher Partner bleiben", versicherte Feußner in seinem Ausblick und wies darauf hin, dass sein Institut auch die Klimaneutralität auf der Agenda habe. Durch die Auswirkungen der Ukraine-Krise werde noch einiges auf die Sparkasse zukommen, glaubte er, auch die Zinswende werde das Geschäft sicher beeinflussen.