Zufriedene Gesichter beim Streuobst-Erlebnistag in Mönchberg

27. Juni 2022: Über großen Besucherandrang freuten sich die Initiatoren des Streuobst-Erlebnistags am ehemaligen Skilift in Mönchberg.
Streuobstwiese

Zu der Veranstaltung des Naturpark Spessart e.V., des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie der Marktgemeinde Mönchberg waren bereits zur Eröffnung am späten Vormittag fast 100 Interessierte gekommen. Sie erfuhren von sechs Fachleuten Interessantes über Streuobstwiesen, Artenschutz und die Schäferei.

Nach einleitenden Worten von Eberhard Heider (Amt für Landwirtschaft und Ernährung) hob stellvertretende Landrätin Monika Wolf-Pleßmann die landschaftsprägende Bedeutung des Streuobsts hervor. Dieser Bestand sei aber größtenteils überaltert, wusste sie und sprach von einer „Gefährdung der Tradition und des Landschaftsbildes.“ Die Altbäume hätten zudem einen sehr hohen naturschutzfachlichen Wert – etwa für höhlenbrütende Vögel, Fledermäuse und spezialisierte Käferarten. Wertvolle Unterstützung leiste der Naturpark Spessart mit seinen beiden Gebietsbetreuern für Grünland, Christian Salomon und Torsten Ruf. Dank großer Unterstützung von Naturpark, Eigentümern, Landwirten, Behörden und der Gemeinde Mönchberg seien bereits einige Teilprojekte umgesetzt worden, sagte sie. Bei den Kartierungen hätten auch Sparkasse, Raiffeisenbank und Bund Naturschutz geholfen, listete sie auf. Leider fehle bei der Obstsortenkartierung der Regierung von Unterfranken noch eine alte, wichtige Sorte: der Mönchberger Sämling. Bei der Kartierung sei auch die Bienen-Ragwurz, eine Orchidee, neu bei Schmachtenberg gefunden worden, hatte die stellvertretende Landrätin erfahren.

In der Folge nutzten zahlreiche Interessierte die Angebote für sechs thematisch unterschiedliche Führungen. Die beiden Naturpark-Gebietsbetreuer Christian Salomon und Torsten Ruf sowie der Umweltbeauftragte des Marktes Mönchberg, Thomas Staudt, beschäftigten sich mit dem Themenbereich Artenvielfalt. Auf großes Interesse stieß dabei der Einsatz der Samenerntemaschine eBeetle 2.0, mit der auf schonende Weise das Saatgut auf Wildwiesen gewonnen werden kann. Dr. Veronika Gramling von der Schäferei Gramling gab Einblicke in die Arbeit als Berufsschäfer, zwei Streuobstprofis der Schlaraffenburger Streuobstagentur, Steffen Kahl und Florian „Flocki“ Schmittner, informierten über die örtlichen Streuobstbestände aus pomologischer Sicht und gaben eine Einführung in den Pflanz- und Erziehungsschnitt von Jungbäumen. Katja Sander vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hatte eine waldpädagogische Führung für Kinder und Jugendliche im Angebot. Die Führungen dauerten jeweils eine halbe Stunde und wurden stündlich angeboten, so dass die Gruppen nicht zu groß wurden.

Regionale Spezialitäten wie Lammbratwurst, Käsetaler, Mainlandbrot, Senf, Apfelwein und Apfelsaft sorgten dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden musste.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Naturpark-Gebietsbetreuer Christian Salomon (links) zeigt den Gästen bei einer Exkursion, welche Samen der eBeetle von der Wildwiese „geerntet“ hat.